Totholz im Garten

 Klingt das nicht schrecklich? Wer will schon etwas Totes in seinem Garten haben? So dachte ich, als ich das erste Mal davon hörte. Dabei hatte ich schon jede Menge Totholz in meinen Garten angesammelt. Neben schönen Steinen liebe ich nämlich auch bizarre Wurzeln und interessant geformte Äste und Holzstücke. Sie sind die Deko in meinem Garten. Ich habe deshalb auch schon die Erfahrung gemacht, dass selbst große Holzkeile nach einigen Jahren morsch werden und in immer kleinere Stücke zerfallen. Mir war dabei jedoch nicht so bewusst, dass ich mit dem Holz vielen Lebewesen wie Asseln, Käfern und Spinnen Nahrung und auch Moosen und Pilzen einen Lebensraum geboten habe. 



Unzählige verschiedene Arten von Insekten, Vögeln und Kleintieren können nämlich von Totholz im Garten profitieren, sei es als Nahrung, Unterschlupf, Brutstätte oder Jagdrevier auf fette Larven. Seitdem ich das weiß, versuche ich mehr davon in meinem Garten unterzubringen, um auch einen kleinen Beitrag zum Thema Artenvielfalt zu leisten. Zwischen Gartenbank und Hainbuchenhecke habe ich einen Asthaufen angelegt. Nichts einfacher als das. Alle Arten und Größen von Ästen und Zweigen können zu einem wilden Haufen gestapelt werden. Wer möchte, kann natürlich auch ordentlich stapeln oder ein kleines Kunstwerk gestalten. Wichtig ist nur, dass der Haufen nicht im nächsten Frühjahr wieder abgeräumt wird. Er muss schon einige Jahre liegen bleiben, um wirklich als Lebensraum dienen zu können. 



Noch ist mein Asthaufen ziemlich klein, aber mit jedem Baum- oder Strauchschnitt wird er wachsen und ich hoffe, dass sich im Herbst vielleicht ein Igel ein gemütliches Winterquartier darunter einrichten wird. Zwei verschiedene Grashüpfer, die ich seit Jahren nicht mehr in meinem Garten gesehen hatte, habe ich kürzlich schon als Neuzugänge entdeckt. 

Kann auch ein "pflegeleichter" Garten 

Lebensraum für Tiere sein?

Einem Argument gegen einen naturnahen Garten begegne ich immer wieder: 

So ein Garten macht einfach zu viel Arbeit!

Aber ist das wirklich so?

Ja und nein.

Die zeitraubendsten Arbeiten im Garten sind wahrscheinlich:

Unkraut entfernen, der Rückschnitt von Blumen und Gehölzen und – wenn vorhanden – die Pflege des Gartenteichs.

Ja, stimmt, auch eine eher faule Gärtnerin wie ich verbringt zeitweise einige Nachmittage damit, das Grün in Schach zu halten. Aber lange nicht so viele wie man meinen könnte.

Ist erst einmal alles möglichst lückenfrei bepflanzt, ist das Unkraut überschaubar. 

Ein Rückschnitt der Bäume und Sträucher sowie der vielen Stauden braucht im frühen Frühjahr tatsächlich Zeit und Kraft. Das Beschneiden unserer 12 Bäume überlassen wir daher, ehrlich gesagt, einem Gärtner.

Einmal im Jahr steigt mein Mann mutig in den Gartenteich und dämmt Schwanenblume und Seerose ein.

Der Rasen wird gemäht und die Sitzecken gesäubert, aber diese Tätigkeiten fallen ja eigentlich in jedem Garten an.



„Mein Garten muss pflegeleicht sein!“ Das höre ich von vielen Leuten, die sich aufgrund von Zeitmangel oder auch körperlicher Einschränkung keinen wilden, strukturreichen Garten anlegen wollen.

Und das ist verständlich!

Die Frage ist nur: Kann nicht auch ein pflegeleichter Garten ein Lebensraum für Tiere sein?

Stellen wir uns doch einfach mal ein Paradebeispiel eines pflegeleichten Gartens vor:

Metallzaun mit Plastikgeflecht statt Hecke, eine große Rasenfläche, darum gruppieren sich ein paar Sträucher (am liebsten Kirschlorbeer) und dazwischen wachsen Begonien. 

Sicherlich kein Magnet für Tiere.

Aber ohne viel Aufwand, Kosten oder Folgearbeiten und durch nur kleine Maßnahmen kann hier so viel verändert werden!



  1. Ein Durchschlupf unten im Zaun von ca 10 x 10 cm ermöglicht es Igeln in den Garten zu gelangen und sie müssen nicht einen langen Weg über die gefährliche Straße nehmen.
  2. Eine Trinkschale mit Steinen auf dem Boden bewahrt Igel, Insekten und Co vor großem Durst im Sommer.
  3. Könnten nicht einige Begonien durch nektarreiche Stauden für Insekten ersetzt werden, die dann auch nicht jedes Jahr neu gepflanzt werden müssen?
  4. Vielleicht findet sich an der Hauswand noch ein Plätzchen für einen Vogelkasten, eine Nisthilfe für Insekten oder einen Fledermauskasten?
  5. Eine Ecke mit Astschnitt, den Sie dann auch nicht mehr entsorgen müssen, ist eines der am meisten wildtierfördernden Elemente! 
  6. Vögel, Wildbienen, Käfer, kleine Säugetiere und Amphibien finden hier Unterschlupf.
  7. Florfliegen, Marienkäfer und Ohrwürmer bekämpfen von hier aus effektiv Blattläuse.


Also kann auch ein eher strukturarmer, pflegeleichter Garten nicht nur vielen unserer Wildtiere helfen; er kann sogar die Gartenarbeit erleichtern.

Schön oder hässlich? Niedlich oder eklig? Gut oder böse?

  Foto: Regina Scholz, Mitglied im Netzwerk Gartenvielfalt

Blattläuse, Ameisen,Spinnen? Igitt! 

Brennnesseln in gepflegten Beeten? Weg damit! 

Löwenzahn im Rasen? Nichts da! 


Wie schnell ich die Einordnung von Tieren und Pflanzen in gut und schlecht vorgenommen habe, war mir früher gar nicht so bewusst. 

Fraßschäden von Nacktschnecken an der Lieblingsblume, die Begegnung mit einem Wurm beim Biss in den Apfel oder juckende Mückenstiche lösen bei mir, wie bei den meisten Menschen, nun mal einfach keine Begeisterungsstürme aus. Und mit meiner Liebe zur Natur ist es bei 8 Beinen auch nicht weit her. 

Mein erster Gedanke war dann bisher: Wie werde ich die Unbeliebten wieder los - möglichst schnell und möglichst dauerhaft?

Aber vor der Anwendung radikaler Maßnahmen lohnt es sich einmal innezuhalten und daran zu denken, dass nichts in der Natur ohne Sinn ist. 

Alle Plagegeister sind auch Teil des Nahrungsnetzes und damit Lebensgrundlage für die Tiere, die wir in die Kategorie „schön, niedlich, gut“ einordnen. 


Bevor ich sie also rigoros ausmerze, muss ich einsehen: 

Ohne Insekten keine Igel. 

Ohne Blattläuse keine Marienkäfer. 

Ohne Brennnesseln keine Schmetterlinge. 

Ohne Mückenlarven im Teich keine Libellen. 

Und so weiter, und so weiter... 

Und so heißt es für mich schon seit vielen Jahren: Weg mit Schneckenkorn und Giftspritze und erst einmal gelassen hinnehmen, dass es diese Plagegeister aus gutem Grund gibt. 

Schnecken bekämpft man am besten durch morgendliches - oder abendliches - Absammeln. 

(Ja, vierteilen Sie mich nicht gleich: Ich weiß, dass es in diesem Jahr nach dem regenreichen Winter schwierig ist!) 

Es hilft wohl auch, ein mit Wasser vollgesogenes Holzbrett ins Beet zu legen und in der Mittagshitze die Schnecken abzusammeln, die sich unter ihm vor Trockenheit zurückgezogen haben. Da ich keinen Gemüsegarten habe, Nacktschnecken mich also nicht stören, muss ich mich bei dem Thema auf's Hörensagen verlassen. 

Wir haben auch Weinbergschnecken im Garten, die die Gelege der Nacktschnecken fressen.Tigerschnegel erfüllen diese Aufgabe auch.
Was aber definitiv nicht funktioniert sind Bierfallen, also mit Gerstensaft gefüllte Gläser, die man randtief in der Erde versenkt.
Klar: Die Fallen sind jeden Tag gut gefüllt, aber vorher heißt es auch für sämtliche Schnecken der Nachbargärten: "Freibier für Alle!" 

Bei heftigem Blattlausbefall habe ich Marienkäfer-Laven und -Eier in kleinen Tütchen an die betroffenen Stellen gehängt- mit gutem Erfolg. 

Seit in unserem Garten auch ein Asthaufen liegt, gibt es dort nun so viele Florfliegen, dass Blattläuse kein großes Thema mehr sind. Deren Larven heißen nämlich nicht umsonst Blattlauslöwen. 

Vielleicht haben Sie ja auch ein Plätzchen in Ihrem Garten, wo Sie den nächsten Astschnitt einfach mal liegen lassen können? 

Den Asthaufen in unserem Garten finden wir sowieso grandios! Für Igel ist er Unterschlupf, einige Vogelarten nisten darin; ja sogar für Amphibien ist er toll. Alles Verbündete beim Kampf gegen Plagegeister. 

Fraßstellen durch Schmetterlingsraupen übersehe ich einfach. Einzige Ausnahme: Buchsbaumzünsler. Da habe ich auch noch kein wirksames Mittel gefunden. Wenn zur Raupenzeit einige Vogelarten gerade Junge haben, leisten sie die Hauptarbeit bei der Schädlingsbekämpfung. So durchforsten z.B. ganze Scharen von Spatzen die Hecken und füttern mit den Raupen ihre Jungen. 
Update: Auf der Nachhaltigkeitsmeile kam eine sehr nette Dame mit ihrer Familie an den Netzwerk-Stand. Sie hatte eine Idee, wie die Zünsler-Raupen zu bekämpfen sind. Mit einem harten Wasserstrahl sollen sie aus dem Buchsbaum herausgespült werden können und diese Prozedur auch nicht überleben. Das werde ich für die nächste Raupenpopulation auf jeden Fall ausprobieren und über das Ergebnis berichten.
Herzlichen Dank an Unbekannt für diesen Tipp!!!

In diesem Jahr war der Zünsler leider deutlich schneller und so ist vom satten Grün der Hecke fast nichts übrig. 

Die Frage ist also: Wann und wie greift man bei Schädlingen ein? 

Auf Dauer ist es tatsächlich am effektivsten, den Garten interessant für möglichst viele verschiedene Tierarten zu gestalten. So hat man die gute Chance, dass sich mit der Zeit ein Gleichgewicht zwischen erwünschten und weniger geliebten Arten einstellt. 

Die Gewissheit also, dass Vieles an Unkraut und Ungeziefer Teil der Artenvielfalt ist, macht mir so manchen Mückenstich erträglicher. 

Und sicherlich kann mir irgendwer irgendwann auch erklären, dass selbst die fiesen Zecken für irgendetwas gut sind.

Der mähfreie Mai - No Mow May

geschrieben von Doro Kunze, Mitglied im Netzwerk Gartenvielfalt, die hier einfach mal den Rasenmäher stehen lässt...

Jetzt ist er schon bis in die „Tagesthemen“ vorgedrungen, der mähfreie Mai. Die Idee kommt aus Großbritannien, der Heimat des makellosen englischen Rasens, wo immer mehr Gartenbesitzer im Mai ihren Rasenmäher stehen lassen. Sie wollen Gänseblümchen, Löwenzahn, Spitzwegerich und Co., die sich im Rasen einfinden, wenn man sie lässt, eine Chance und damit vielen Insekten Nahrung und Nistplatz bieten.
Auch die Stadt Dülmen folgt dieser Idee zum Schutz der Artenvielfalt schon im dritten Jahr.
Angesichts des dramatischen Rückgangs der Insektenpopulation um fast 80 % in Deutschland und auch der Artenvielfalt in Flora und Fauna insgesamt, braucht es aber mehr Mitstreiter. Jeder Gartenbesitzer kann hier einen wertvollen Beitrag leisten, denn der makellose Rasen stellt für Insekten nur eine einzige große Wüste dar. 
Man spart nebenbei sogar Zeit und die Mühe des Mähens.


Für Erhalt und Stärkung der Vielfalt unserer heimischen Pflanzen- und Tierwelt ist es dringend notwendig, dass auch die Dülmener Gartenbesitzer ihr Potential erkennen. 
Die Fläche der privaten Gärten in Deutschland ist größer als die aller Nationalparks. Geben wir also den kleinen unscheinbaren, oft eher lästigen Wildpflanzen und Insekten eine Chance. Nur so können wir uns auch langfristig noch am Gesang einer vielfältigen Vogelwelt erfreuen, denn sie ist auf eine Vielzahl von Insekten als Nahrungsquelle angewiesen. Lassen Sie also im Mai einfach Ihren Rasenmäher stehen. 
Die Natur wird es Ihnen danken.

Oder nur teilweise:

Wer befürchtet, dass man nach einem mähfreien Monat Schwierigkeiten hat, mit dem Rasenmäher das hohe Gras zu schneiden, der kann auch einzelne "Inseln"
stehen lassen:

Was ist genetische Vielfalt überhaupt? 

Und warum ist sie überlebenswichtig?

Jede Pflanze und jedes Tier (also auch wir Menschen) unterscheidet sich von seinen Artgenossen durch Unterschiede im Erbgut.
Das Erbgut bestimmt nicht nur Geschlecht und Aussehen, sondern auch die Reaktionsfähigkeit gegenüber veränderten Umweltbedingungen.
So gibt es innerhalb einer Art Individuen, die z.B. mit höheren Temperaturen oder mehr Trockenheit aber auch verschiedenen Krankheiten besser zurechtkommen.
Ändern sich Umweltbedingungen, können einige Individuen einer Art besser darauf reagieren als andere. Damit sind sie auch eher dazu in der Lage sich fortzupflanzen und Nachkommen mit denselben geeigneten Genen zu haben.
Daraus folgt, dass es für eine Art überlebenswichtig ist, möglichst viele Individuen und damit viele genetische Unterschiede zu haben.
Seit den 70er Jahren hat sich die Anzahl der Insekten um 75% verringert und damit auch die Wiederstandsfähigkeit gegenüber den sich rasant verändernden Umweltbedingungen.
Das Ziel ist:
Förderung von vielen verschiedenen Arten 
und der Anzahl von Individuen jeder Art.


Nachtinsekten brauchen 

Dunkelheit!

Die Hälfte unserer heimischen Insekten ist nachtaktiv!
So z.B. auch 80 % der Schmetterlinge.
Wenn also vom Insektensterben die Rede ist, bezieht sich das auch auf diese Arten.
Verantwortlich ist unter Anderem die so genannte Lichtverschmutzung, also ein überheller Nachthimmel durch künstliche Lichtquellen.
Wir bemerken das, wenn wir in den Himmel schauen und nur wenige Sterne sehen.
Insekten werden von künstlichen Lichtquellen in unseren Gärten angezogen, umschwirren sie bis zur völligen Erschöpfung - aber oft von uns Menschen unbemerkt.
Wenn wir uns dann noch klar machen, dass sich ja auch z.B. Fledermäuse und Igel von nachtaktiven Insekten ernähren, wundert es nicht, dass auch sie immer weniger werden.
Was also tun, wenn man auf nächliche Beleuchtung nicht verzichten kann oder möchte?
Hierbei ist als Lichtquelle keine Lampe gemeint, die nur sporadisch durch einen Bewegungsmelder aktiviert wird, sondern eine Dauerbeleuchtung.

  • Man kann sich sicherlich zuerst einmal fragen: 

     Brauche ich diese Außenbeleuchtung wirklich? Also abschalten, was             nicht absolut notwendig ist.

  • Eine Wegbeleuchtung möglichst niedrig anbringen, damit sie nicht so weit strahlt.
  • Bei der Wahl der Leuchtmittel darauf achten, dass sie nach oben abgeschirmt sind; das zieht deutlich weniger Insekten an.
  • Das richtige Licht wählen:  Ohne UV- und Blaulichtanteile 

     (1700 - 2200 Kelvin), dieses Licht ist für Insekten nicht wahrnehmbar.
     Beleuchtungsstärke zwischen 3 und 5 Lux

  • Auch Solarlampen sollten nur dann brennen, wenn man sich im Garten aufhält.
  • Mücken sind für uns Plagegeister, für ganz viele Tiere aber Hauptbestandteil ihrer Nahrung. Also Mücken lieber durch Duftstoffe abwehren, als sie mit Lichtlampen, durch die elektrischer Strom fließt, töten.


Nicht nur Insekten werden durch Lichtverschmutzung stark beeinträchtigt. Auch Zugvögel sind davon betroffen.
Da rund zwei Drittel der Zugvögel nachts fliegen, werden sie durch künstliche Lichtquellen in ihrem Orientierungsverhalten deutlich eingeschränkt.
Wenn es dann noch zusätzlich immer weniger Insekten gibt, von denen sie sich ernähren, ist das wahrlich ein Teufelskreis.






Die "Initiative gegen Lichtverschmutzung"
www.lichtverschmutzung.de 
hat mir dazu freundlicherweise folgende Infoposter zur Verfügung gestellt:

Wilde Ecken

Oder: Wie Faulheit zur Tugend wird

Vordergrund: Natursteinmauer, bepflanzt mit Dost, Walderdbeeren, Zitronenthymian
Hintergrund: Eberesche, Hibiskus, verschiedene Gräser, Totholz
Mitte: Nicht zu sehen, aber da! Der kleine Teich, mit Schwanenblume, Sumpfdotterblume, Fieberklee und Seerose, am Teichrand Wasserminze und Blutweiderich.

Ich muss gestehen: Ich bin keine Gärtnerin, die ohne Unterlass im Garten arbeiten muss. So sind im Laufe der Jahre die Elemente geblieben, die mit eher wenig Pflege auskommen.
Die Erkenntnis, dass diese Einstellung für Tiere im Garten durchaus positiv ist, kam mir da sehr entgegen!

Dinge, die unseren Garten pflegeleicht und tierfreundlich machen:

Der Teich war das erste Element, was wir im Garten verwirklicht haben. Innerhalb kürzester Zeit zog er die unterschiedlichsten Tiere an.

Die Bepflanzung im Wasser und am Teichrand ist außerordentlich pflegeleicht! Das, was von Zeit zu Zeit gemacht werden muss, ist der Rückschnitt von Pflanzen. Auch die Schwanenblume im Wasser wird ca alle zwei Jahre ein wenig eingedämmt. An ihren grasartigen Stängeln klettern die Libellenlarven zum Schlüpfen hoch. Wenn auch nicht alle Libellenarten nach dem Schlupf am Teich bleiben, so kommen sie doch sehr zahlreich zur Eiablage wieder.
In einem Jahr zählten wir an den Stängeln über 50! Larvenhüllen.
Im Sommer achten wir darauf, dass der Wasserstand nicht allzu sehr sinkt und belüften den Teich mit einer Pumpe, die das Wasser, das über eine Wurzel zurückfließt, mit Sauerstoff anreichert. 
Wichtig bei der Auswahl der Pumpe ist, dass sie das Wasser nicht zu stark ansaugt und mit einem feinmaschigen Vorfilter versehen ist , sonst saugt sie leider auch Laich und kleine Lebewesen an, die dann meist in den Förderflügeln zerhackt werden.
 

! Update: Ich habe jetzt gelesen, dass das Durchmischen der Wasserschichten gar nicht so gut sein soll. So werden Schwebteilchen vom Grund des Teichs immer wieder aufgewirbelt und den Tieren im Teich wird ständig der gewohnte Lebensraum verändert.
In diesem Jahr lassen wir die Teichpumpe aus und sehen, was passiert.
 


Pflanzen für die unterschiedlichen Bereiche des Teichs gibt es viele. Eine Beschattung der Wasseroberfläche z.B. durch eine Seerose hilft, das Algenwachstum im Teich zu mindern.
Bei uns stellten sich auch viele Schnecken ein, die die Algen abfressen.

Der Rückschnitt der Beetpflanzen und Bäume erfolgt erst im Frühjahr nach dem stärksten Frost. Auch das Laub bleibt an den meisten Stellen liegen.
Wo sollen denn sonst die ganzen kleinen Flieger, Kriecher und Krabbler überwintern? Laub dient außerdem als Frostschutz und Dünger für den Boden und Vögel finden dort auch bei Kälte noch Nahrung.

Asthaufen und -Hecken sind eigentlich das Simpelste, womit man den Garten ökologisch aufwerten und sich selbst gleichzeitig Arbeit abnehmen kann. Werden sie mit der Zeit kleiner, weil Äste nun mal morsch und brüchig werden und in sich zusammenfallen, erhöht man ihn mit dem  immer wieder anfallenden Schnittgut.
Wenn man sieht, wie viele Lebewesen angezogen werden, kann man einfach nicht mehr von Totholz sprechen!

Unkraut? Na und?
Viel sogenanntes Unkraut bleibt bei uns einfach stehen. Der Rasen ist eigentlich keiner, weil ihn Löwenzahn, Klee, Gänseblümchen und Co zur Wiese gemacht haben. Das setzt auch voraus, dass der Rasen nicht gedüngt wird. Da, wo Rasendünger draufsteht, ist häufig zusätzlich Unkrautvernichter mit drin!
Im No-Mow-May (Mai ohne Rasenmähen) kommen sie zum Blühen und bieten Nahrung und Unterschlupf für Insekten. Gerade im Mai brauchen viele Tiere, die im Boden überwinterten, besonderen Schutz.
Wildpflanzen können sich ansiedeln und vermehren; das erhöht die Artenvielfalt. Wir lassen im Mai den Rasen nur in Teilen ungemäht, weil ich allergisch auf Grasmilben reagiere, die sich seltener im kurzen Gras aufhalten. So mähen wir einfach einen Weg in die Fläche.
s.a. Thema Mai
Ein paar Brennesseln in den Beeten sind Nahrung und Kinderstube z.B. für die Raupen des Tagpfauenauges. Wer nicht möchte, dass sie sich in den Beeten ausbreiten, pflanzt oder sät sie einfach in einen Topf.

Moos - so wertvoll!
Meine Einstellung zu Moos im Rasen, in Pflasterfugen und in den Beeten auf Steinen und Holz hat sich grundlegend geändert, seit ich weiß, welch tolle, eigentlich unverzichtbare Eigenschaften es hat.
Es ist in der Lage außerordentlich viel Wasser zu speichern. Bei Trockenheit verdunstet dies nur langsam, hält den Boden feucht und ist so eine natürliche Klimaanlage.
Keine andere Pflanze kann außerdem so viele Schadstoffe aus der Luft aufnehmen!
Wenn man sich Moos genau ansieht, bleibt einem auch seine Schönheit und Vielfalt nicht verborgen.

Mehrjährige Stauden haben gegenüber einjährigen Pflanzen den Vorteil, dass sie nicht jedes Jahr ersetzt werden müssen. Sie passen sich über die Zeit ihrem Standort an, können sich ausdehnen und kleinen Lebewesen dauerhaften Lebensraum bieten.

Beim Kauf neuer Pflanzen fällt mit den Plastiktöpfen fast immer auch jede Menge Müll an!

Komposthaufen und Wurmkiste liefern kostenlos besten Dünger!
Wir haben aufgrund der geringen Größe unseres Gartens eine Wurmkiste und keinen Komposthaufen.
Beide Methoden und der Bokashi-Eimer für die Küche werden zu einem der nächsten Themen des Monats.