Ein Schottergarten 

ist kein Garten! 

Seit dem Jahr 2000 sind Schottergärten verboten. Eigentlich. Wie wirksam dieses Verbot ist, kann jeder selbst sehen, wenn er durch ein Wohngebiet geht. Die Formulierung des Verbotes erfolgte nach dem Motto: Wasch mich, aber mach mich nicht nass. Auch die Präzisierung dieser Vorgaben seit Januar 2024 schafft da keine Abhilfe.
So viel wertvolle Fläche ist verloren gegangen und die Überhitzung des Siedlungsraums steigt und steigt.
Laut einer Studie beträgt der Temperaturunterschied im Hochsommer zwischen begrünter und unbegrünter Fläche bis zu 20 C° in der Nacht und 50 C° am Tag!
Dabei sollte es sich herumgesprochen haben, dass diese Schotterflächen tatsächlich nicht pflegeleicht sind. Aus diesem Grund sind sie aber zumeist angelegt worden.
Ich möchte mich diesem Thema nicht allzu intensiv widmen, da hier die Entscheider der einzelnen Gemeinden gefragt sind, das Begrünungsgebot über die Bauaufsicht durchzusetzen.
Wer allerdings aus eigenem Antrieb eine Schotterfläche zurückbauen möchte, bekommt hier kurz drei Möglichkeiten aufgezeigt.

1. Kompletter Rückbau

  • Schotter und Folie werden entfernt
  • Boden wird mit Kompost etc wiederbelebt
  • Fläche wird begrünt


2. Teilweiser Rückbau (dazu eine "Erfolgsgeschichte" unten)

  • Schotter wird nur partiell entfernt
  • Für die Bepflanzung wird die Folie an einigen Stellen eingeschnitten
  • Boden mit Kompost etc verbessert
  • Pflanzen eingesetzt


3. Bepflanzung ohne Rückbau

  • Eine Mischung aus Sand und Kompost wird auf die Schotterfläche aufgebracht
  • Fläche wird bepflanzt oder eingesät


Detailiertere Informationen z.B. unter
www.wildes-gartenherz.de/schottergarten/

Eine Erfolgsgeschichte:   

Von schaurig zu schön

Der Sachverständige für Bienen, Frank Möllmann von www.more4bees.de hat nach Einzug in sein Haus den Vorgarten in eine lebendige, für Mensch und Tier wertvolle Fläche verwandelt. 

Vorher:

Zwei Schotterflächen rechts und links des Weges zur Haustür mit ein paar armseligen Pflänzchen und unter dem Schotter eine Folie.
Fast hat man sich an den Anblick solch eines "Vorgartens" gewöhnt - aber auch nur fast.


Nachher:

Selbst kurz nach dem Bestücken der Schotterfläche mit insektenfreundlichen Pflanzen ist der Unterschied schon deutlich erkennbar.
Der Weg ist nun eine echte Einladung für Menschen und Tiere.



Einige Zeit später ist vom Schotter schon kaum noch etwas zu sehen. Die Pflanzen wachsen üppig und Insekten nutzen sie zahlreich.
Im heißen Sommer bringen die Pflanzen deutliche Kühlung.

Jetzt:

Solch ein Vorgarten ist eine echte Erfolgsgeschichte!
Der Schotter ist nur an einigen Stellen gewichen, an denen nach Verbesserung des Bodens Pflanzen eingesetzt wurden.
Also nicht allzu viel Arbeit.
Jetzt ist alles nicht nur schön anzusehen, sondern auch ein Insektenmagnet.